Im oberen Solbad gibt es Programm

Artikel im Schwarzwälder Bote 26.02.2025, Bodo Schnekenburger

Ein festes Programm mit offenen Treffen und die Idee einer vielfältig kulturellen Gemeinschaft tragen den neuen Club.

ROTTWEILEs wird gesungen und gelacht, diskutiert und gebastelt, gemalt, gelesen, gekocht, gegessen, ein bisschen Alltag vergessen oder Alltag inspiriert gelebt: Im oberen Solbad ist an diesem Tag so etwas wie „Opening“. 

Dass sich der neue Club im Rahmen des Demokratiefests von „Rottweil bleibt bunt!“ vorstellt, bietet sich an. Er ist immerhin in einer Location zu Gast, die in der Stadtgesellschaft bereits einen Namen und sich als temporäre Veranstaltungsstätte etabliert hat. Und er steht für einen offenen Kulturbegriff, der einladen möchte, sich einzubringen – oder gegebenenfalls auch nur hineinzutasten.

Die Aktion steht schon länger im Raum, und es war kein Zielprojekt, sondern vielmehr ein Zusammentreffen von Menschen, die, obschon mit ganz unterschiedlichen Mitteln, ganz ähnliche Ideen entwickelt haben. Und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen: „Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Wir sind eine offene Gruppe“, sagt Verena Boos und bekräftigt: „Jeder, der gute Ideen hat und bereit ist, sich einzubringen, ist eingeladen.“ 

Rund ein Dutzend Köpfe stecken derzeit hinter „Soolbad. Der Club.“ Neben Verena Boos sind Janina Niefer, Marianne Wucher, Hannah Gutzler, Felicitas Bott, Mathis Heidger, Johannes Dürr, Nicole Haeger, Lynda Cullen, Stefanie Busch und Katja Jülg und das Café-Team mit an Bord. Menschen also, die einiges gemein haben, allerdings auch ganz unterschiedliche Aspekte vertreten. 

Nach einer halbjährigen Findungsphase haben sie sich am 11. Januar als Club gewissermaßen konstituiert. Der Aktionstag sollte jetzt die Öffentlichkeit erreichen. Eine Anschubfinanzierung gibt es aus dem „Aller.Land“-Fördertopf. Und auch ein erstes Programm gibt es. Um die – allesamt ehrenamtlichen – Bemühungen nicht zu überdehnen, ist an vorläufig zwei Termine monatlich gedacht, die man auf jeden Fall halten will. Aktuell wirft „Soolbad. Der Club.“ bereits mehr Angebote in den Kalender.

Konkret sind das offene Singen mit Lynda Cullen, der Offline-Club mit Verena Boos und das „Soolkitchen“ mit Janina Niefer – trotz der beiden „o“ ist „Soulfood“ versprochen – terminiert. Doch es gibt schon weitere konkrete Ideen. So sei zum Beispiel eine Zukunftswerkstatt angedacht. Ob Open Stage, Silent Reading oder interreligiöser Dialog: Angebote, die es irgendwie schon gibt, könnten hier verortet werden – und damit zum Ausdruck einer Überzeugung, die ein bisschen als Leitmotiv gilt: „Kultur ist das, was Menschen miteinander tun.“

Am Aktionstag ist das unter anderem auch Wimpel bemalen, Papierkraniche falten, Figuren gießen und bemalen, gemeinsam singen, kochen, reden und essen. Es treffen sich Menschen im Alter von etwa 1 bis 81. Der Termin am Tag vor der Bundestagswahl und die Einbindung ins Demokratiefest bringt natürlich ein Thema mit, doch es ist beileibe nicht das einzige. Austausch, Begegnung, gemeinsam Tun und Sein sind angesagt.

Übrigens will „Soolbad. Der Club.“ das obere Solbad keineswegs kapern. Im Gegenteil. Es sei eine „schöne Synergie“, die sich hier ergeben habe: Menschen, die so einen Ort gesucht haben und Menschen die so einen Ort, so ein besonderes Gebäude bereitstellen, um es in und mit der Öffentlichkeit zu beleben, erklärt Felicitas Bott.

Dass sich dieser Ort verändern, es eine Umbauphase geben kann, in dem die unterschiedlichen Angebote keinen festen Platz haben werden, ist klar. Bis dahin sollte sich der Club aber so weit etabliert haben, „dass wir zum ‚Wanderzirkus‘ werden können“, sagt Boos.

Nächster Termin ist am Mittwoch, 12. März. Ab 17 Uhr ist „Soolkitchen“ angesagt, ab 20 Uhr trifft sich der Club zum Jour Fixe – und ist dabei offen für neue Impulse und Ideen. Das nächste offene Singen ist am Dienstag, 18. März, ab 19.30 Uhr.

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